ZWEI NEUE EUROPA-REKORDE BEI DEN NITROLYMPX

Alljährlich findet im August der einzige Auftritt der stärksten Cars und Bikes im Drag Racing, den sogenannten "Pro-Klassen" in Deutschland bei den Nitrolympx auf dem Hockenheimring statt. Diese Publikums- und Prestigeträchtige Veranstaltung bot auch in diesem Jahr wieder extremsten Motorsport auf hohem Niveau. Hier eine kurze Zusammenfassung der FIA- und UEM-Resultate der fünften Runde zur Europameisterschaft 2004.

Besonders hervorzuheben sind hier 2 neue Europarekorde in den Bike-Klassen ProStock und Super Twin Top Fuel. Pro Stock Racer Roger Pettersson durchbrach die, für diese konventionell, -ohne Aufladung- getunte Klasse, magische 300er Marke mit einer Geschwindigkeit von 301,24 km/h. Der Schwede stellte damit auf seiner von Veidec gesponserten Suzuki einen neuen Europarekord auf. Ausserdem marschierte Top Qualifyer Pettersson, dem schon ein Sieg in der ersten Runde zum Gewinn seiner Achten (!!!) Europameisterschaft gereicht hätte, schnurgerade bis ins Finale durch, das er ebenfalls klar mit 7.376 Sekunden gegen die 7.511 des Finnen Vesa Rautio für sich entschied .

Anders Karling, der bei den Super Twin Top Fuel Bikes antrat, war an diesem Wochenende ebenfalls eine Klasse für sich: mit seiner respekteinflößenden Nitro-Kompressor-Harley setzte er auf der Quartermile in Hockenheim neue Maßstäbe. In einer Zeit von nur 6.458 Sekunden legte Karling die 402,33 Meter zurück und stellte damit den zweiten Europarekord dieses ereignisreichen Wochenendes auf. Genau wie sein Landsmann Petterson machte auch er sich von der Position des Qualifikations-Ersten zum Finale auf, und traf dort auf Ton Pels aus den Niederlanden. Karling bekam direkt nach dem Verlassen der Startlinie technische Probleme, und so konnte das Zodiac-Racing-Team von Pels 7.11 Sekunden später einen weiteren Final-Sieg bejubeln. Aus deutscher Sicht erfreulich: der dritte Platz von Joachim Riemer aus Berlin.

In der dritten UEM-Klasse, den Top Fuel Bikes, siegte, -schon fast einem Gesetz der Serie folgend,- Top Qualifyer Roel Koedam (NL) in 7.125 Sekunden über Antonio Ferretti (ITA / 7.997). Die somit gesammelten Punkte reichten dem Team zum vierten Championtitel seit 1997.

Von den Zwei- zu den Vierrädrigen Klassen: bei den FIA ProStocks sicherte sich Jimmy Alund aus Schweden, dank des Punktepakets, das er sich als Top Qualifyer und Final-Gewinner schnüren konnte, vorzeitig den Titel des European Champions 2004. Der amtierende Meister Mikael Malmgren, ebenfalls aus Schweden, kann im letzten verbleibenden Rennen (in Santa Pod/GB) nicht mehr genug Punkte sammeln, um die Lücke (489 zu 329) auf Alund zu schliessen.

Ebenfalls "entschieden sein" dürfte die Titelvergabe in der Top Methanol Dragster Klasse. Dave Wilson (389 Pt.) wird wohl die Titelverteidigung gelingen. Der einzige deutsche Teilnehmer Peter Schöfer (283 Pt.), Champion von 2002, und amtierender Vizemeister erreichte in Hockenheim den dritten Platz. Hier darf nun sogar NitrOlympX-Überraschungssieger Rob Turner (GB), der aktuelle Meisterschafts-Dritte (232 Pt.), vom Vize-Titel träumen.

Ganz anders sieht es "eine Box weiter", bei den Top Methanol Funny Cars aus: Hockenheim-Winner und amtierender FIA-Meister Urs Erbacher (CH) lauert nur hauchdünne 17 Punkte hinter Ulf Leanders, dem Runner Up (Zweitplatzierten) des Wochenendes, - Hier ist für die letzte Runde Hochspannung garantiert.

Am offensten ist die Meisterschaft in der Königsklasse, bei den Top Fuel Dragstern: Hier können sich 4 Fahrer (Kagered/S, Möller/S, Carter/UK und Persaker/S) mehr oder weniger berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Tommy Möller hat zumindest schon mal mit seinem Sieg in Hockenheim über Mike Kagered einen ersten punkteträchtigen Schritt in diese Richtung getan.

DIE DMV DRAG RACING MASTERS ZU GAST IN HOCKENHEIM

Neben der FIA und UEM Europameisterschaft traten im Rahmen der NitrolympX in Hockenheim auch 113 Piloten an, um unter der Schirmherrschaft des DMV, bei den Drag Racing Masters 2004 an den Start zu gehen.

Die DMV Drag Racing Masters, die den Stellenwert einer deutschen Meisterschaft haben, werden für folgende Sportsman-Klassen ausgetragen:

Competition Cars (23 Teilnehmer), Super Gas (35), Modified Street Car (15), Public Racer (31) und Junior Dragster (9).

In der Klasse der Junior Dragster, bei denen die Reaktionszeit der Fahrer für den Rennausgang entscheidend ist, konnte sich Robin Sattler aus Hanau gegen Dennis Habermann, der an der Ampel ein Rotlicht produzierte, durchsetzen und damit den Sieg mit nach Hause nehmen.

Bei den Public Racern, die den straßenzugelassenen Fahrzeugen vorbehalten sind, sorgte das Erstrundenaus von Dieter Götz für eine Überraschung und machte den Weg für Lutz Schaere aus Berlin frei, der sich von Platz zehn der Qualifikation bis ins Finale vorarbeitete. Dort traf er mit seinem BMW M5 auf den Rosenheimer Tom Ratzek mit seinem 67er VW Käfer. Auch dieses Rennen wurde durch ein Rotlicht von Tom Ratzek zugunsten des Berliners entschieden.

Zum Finalduell zwischen Chevy Camaro und Ford Granada kam es bei den Modified Street Cars. Hier konnte sich der auf Rang 3 qualifizierte Martin Weikum mit seinem US-Boliden in 10.575 sec gegen Udo Fink (10.591 sec) durchsetzen.

Weiter zu den Super Gas Cars, die durch ihren Klassenindex von 9.9 Sekunden reglementiert werden: Topqualifier Robert Joosten aus den Niederlanden konnte sich erwartungsgemäß mit seinem Chevy S10 bis ins Finale durcharbeiten, wo er seinen Landsmann Ronald van Let hauchdünn mit 10.006 gegen 10.025 besiegte.

Zum Schluss nun zu den Competition Cars, der Oberliga der Amateurklassen: Nach dem Halbfinal-aus des Topqualifiers Marco Maurischat war der Weg frei für den Drittqualifizierten Gerd Gabermann aus Erlensee, der sich mit seinem Dragster gegen den Chevy des Schweizers Rene Meierhofer durchsetzen konnte.

 

Trotz einer, an diesem Wochenende nicht ganz unproblematischen Wetterlage, konnten alle Rennläufe programmgemäss durchgeführt werden. Auch die, den Witterungsbedingungen leicht angepasste, traditionelle Saturday-Nightshow begeisterte wieder das treue Publikum. Obwohl die von allen mit Hochspannung erwarteten Top Fuel Dragster, die normalerweise bei der Nightshow ihre meterhohen Auspuffflammen in den Nachthimmel spucken, ihre beeindruckende Power nur im Rahmen eines Warm-Up's demonstrieren konnten, faszinierte dieser Programmpunkt trotzdem, und zog wohl auch viele neue Besucher in ihren Bann, denn bei den Ticketverkaufszahlen konnte der Veranstalter, auch diesmal wieder, im Vergleich mit den Vorjahren ein angestiegenes Interesse feststellen.

Detaillierte Qualifikations- und Ergebnislisten sowie Fotos und weitere Informationen zu den NitrolympX finden Interessierte unter www.dragster.de.

 

Autor: Christine Calwer / NitrolympX Pressestelle